Wasserwege
Neben der Funktion als natürlicher Lebensquell wurde Wasser bei uns in der Region schon immer wirtschaftlich genutzt. Früher waren die Flößer am Werk und brachten allerlei Material und sogar Reisende auf dem Flussweg in die Landeshauptstadt. Ein besonderes Gut waren dabei Wetzsteine aus Unter ammergau, die bis nach Wien transportiert wurden. Aber auch einzelne Holzstämme aus unseren Bergwäldern trieben über die Flüsse hinauf Richtung München. Der Eisenbahnbau und die Industrialisierung brachten das Ende der Flößerei sowie neue Wassernutzungsarten. Dazu gehört auch das 1924 errich tete Walchenseekraftwerk, das bis heute umweltfreundlichen Strom erzeugt – jedoch nicht ohne Kehrseite. Denn was künstlich umgeleitet und entnommen wird, fehlt an Wassermenge im komplexen Ökosystem Wildfluss.
Reinheitsgebot
Unser Grundwasser hat von Natur aus eine hervorragende Qualität, was unter anderem an der Bodenbeschaffenheit liegt. Sowohl der belebte Oberboden als auch die Kiese und Sande, aus welchen der Untergrund des Loisachtales überwiegend besteht, haben eine ausgezeichnete Filterwirkung. Im Bereich um Oberau und Farchant ist das Grundwasser dadurch so sauber, dass es ohne weitere Aufbereitung sogar Trinkwasserqualität hat. Kein Wunder also, dass es im Landkreis auch gerne in Fass und Flasche kommt. So hat das Bier brauen große Tradition und ruft die Besinnung auf regionale Produkte heute wieder mehr kleine Brauereien auf den Plan. Habe die Ähre!
Heilquelle
Kneipen in frischem Quellwasser oder das gute alte Moorbad – vor allem im Ammertal wird Wasser in vielfältiger Form zur Gesundheitsförderung eingesetzt. Dabei tragen die Orte Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien das Kurversprechen nicht nur im Namen, sondern fahren mit den spezifischen Inhaltsstoffen ihres Bergkiefernhochmoores einen eigenen therapeutischen Ansatz. Dazu gehört auch eine 3-wöchige Moorbadekur für kinderlose Paare, die dem Babyglück hormonell auf die Sprünge hilft. Ein natürliches Fruchtbarkeitsritual, das schon die edlen Fräuleins um 1900 kannten und das man im Bad Kohlgruber Kurpark lebendig vor Augen hat. Denn dort pflanzt der Verein MoorSymphonie für jedes nach erfolgreicher Moortherapie geborene Baby einen Baum: Ebereschen für die Mädchen und Linden für die Jungen