Was beschäftigt unsere Bauern und wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?
„Auf jeden Fall die Frage, wie wir unsere vielen kleinen Familienbetriebe erhalten können. Bei uns sind die Hofflächen überwiegend beengt, kaum erweiterbar und die meisten Bauern machen das alles neben einer anderen Arbeit. Drum muss der Ruf nach mehr Bewegung für die Kühe eine Antwort erhalten, die zu unserer landwirtschaftlichen Struktur passt, sonst bricht sie ein. Ziel ist also eine Kombinationshaltung aus Anbindung und Auslauf, die auch alltagstauglich ist.“
Aber auch über den Wolf wird viel gesprochen?
„Ja, das ist ein weiteres akutes Thema. Der Wolf ist auf dem Vormarsch und bedroht unsere Almwirtschaft. Man hat versucht, Flächen zu kartieren und Hütehunde dazu angedacht – aber das Problem ist, dass diese Hunde wohl auch auf Wanderer losgehen, drum ist das kaum zu lösen. Wir brauchen wolfsfreie Gebiete zum Erhalt unserer kleinstrukturellen Familienbetriebe.“
Weil hier eine Tourismus- und Freizeitregion ist …
„Genau und darum beschäftigt uns momentan auch die Verbesserung der Besucherlenkung. In Planung ist eine App, die freie Parkplätze und Orte anzeigt, damit sich Gäste besser verteilen. Aber das ist nur ein Baustein, der beim Erhalt unserer Heimat im Fokus steht. Dazu kommen zum Beispiel Förderprogramme, wie das zum Schutz unserer typischen Heustadl, die vor allem das Isartal prägen.“
Und wie wird die Region menschlich geprägt?
„Unter anderem durch unser Brauchtum, das viele Leut noch wirklich leben. Da haben die Bauern einen großen Anteil dran. Festtage werden traditionell gepflegt. Aber auch das Vereinsleben, das bei uns sehr ausgeprägt ist, sorgt für ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Das alles trägt zum Erhalt unserer kulturellen Identität bei.“