Gsund in den Mund
Neben wertvollen tierischen Erzeugnissen wurzelt auch viel Wertschätzung fürs Grün im Landkreis. Und zwar nicht nur auf Weiden und Streuobstwiesen, sondern auch in traditionell gepflegten Bauerngärten. Denn dort wächst neben den Pflanzen allerlei altes Wissen, das aktuell ist wie nie.
„Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist bedroht.
Wenn wir sie nicht anbauen und essen, dann geht
das verloren.“ Darum sind in ihrem Garten neben
den typischen Blumen-, Obst- und Gemüsepflan
zen auch viele alte Sorten und Raritäten zu finden.
„Das lohnt sich, denn dadurch wird auch der eigene
Speiseplan wieder viel interessanter.“
„Ich baue in Mischkultur an, setze bewusst be- stimmte Pflanzen nebeneinander, die sich gegenseitig unterstützen.“
Denn Pflanzen geben ober- und unterirdisch Stoffe und Gerüche ab, die einen entsprechenden Beetnachbarn vor Schädlingen schützen, dessen Wachstum fördern oder sich positiv auf den Geschmack auswirken.
„Randblätter oder Reste lasse ich einfach liegen, das gibt dem Boden Nährstoffe zurück. Denn wenn man alles aus dem Garten raustragt, dann hat man einen toten Garten.“ Außerdem sind diese Überbleibsl auch wertvolles Futter für Nützlinge wie Regenwürmer und Weinbergschnecken. „Auch das ist Bauerngarten, da muss ned alles so gepflegt sein.“ So sind Beikräuter, wie zum Beispiel das als Unkraut geltende Gänsefingerkraut, ebenfalls willkommen.
„Von Bierfallen oder Schneckenkorn halte ich nichts, denn das zieht nur zusätzliche Tiere aus den Nachbargärten an, weil Schnecken einen feinen Geruchssinn haben.“ Lieber legt sie Bretter aus und sammelt im Frühjahr gezielt die jungen Schnecken ab.
„Geeignete Pflanzen für den Balkonanbau sind zum Beispiel Radieserl, Rauke und Pflücksalat.“ Grundsätzlich sät Barbara zeitversetzt aus und zwar immer direkt in den Boden. „Die Pflanzen werden dann stärker und wachsen besser, ich ziehe daher nicht vor und kaufe auch keine Jungpflanzen.“
„Oder man legt das frische Gemüse milch- sauer ein, das ist eine der ältesten Konser- vierungsarten und außerdem sehr gesund für den Darm.“
„Ich schaue immer, dass ich Gemüse anbaue, das ich in Kisten einlagern kann, also im Kellerschacht in Erde oder Sand aufbewahre. Das mach ich viel lieber als einkochen, denn das kostet immer viel Zeit.“ Erdmiete heißt diese Lagerungsart, die bei fehlendem Keller auch in einer ausgehobenen Erdgrube funktioniert und mit der man den ganzen Winter hindurch frisches Gemüse hat.
„Wenns Schnee hat und eiskalt ist, dann geh ich in den Garten raus und sag, Kinder i hol an Salat. Das ist scho schee.“ Zuckerhut heißt dieser robuste Vitaminträger, der wie Grünkohl oder Winterlauch den ganzen Winter im Beet bleiben kann.
Auf www.die-gartenbäuerin.de gibt es weiterführende Infos zu Ausbildung, Führungen und Veranstaltungen rund um das Thema Garten und Kräuterpädagogik.