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Fibel Geschichten

Wasserstand

Regional abgelesen, im Grunde gespiegelt

quote final

mit Aussagen und unge­trübten Erkenntnissen aus dem Wasserwirt­schaftsamt Weilheim.

Gesundheitszeugnis

*Stand 2021

Mit der Düngeverordnung von 2020 sind Nitratbelastungen im Grundwasser und Phosphorein­ träge in die Gewässer wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Auf der Website des Bayeri­ schen Landesamts für Umwelt (LfU) sind Erklärungen, Über­ sichten und aktuelle Messwerte zum Thema zu finden.

Unser Landkreis zeichnet sich durch eine sehr gute Wasserqualität aus – sowie beim Grundwasser, sprich Trinkwasservorkommen, als auch in den Oberflächen­ gewässern. Das liegt insbesondere an vergleichs­ weise nicht zu hohen Nutztierbeständen, geringem Ackerbau mit freiliegender Erde und einer dement­ sprechend umweltverträglichen Landwirtschaft. So gibt es bei uns weder ausgewiesene Nitrat­ (= rote) noch Phosphorgebiete (= gelbe)*. Dazu bilden hohe Nieder schlagsmengen, der große Grünlandanteil sowie viele Moorflächen gute Voraussetzungen für reichlich Wasser in hervorragender Qualität. „Kleine Problemzonen finden sich wenn dann im nördlichen Teil der Region, wo es gedüngte Viehweiden am Hang in Seenähe gibt. Hier werden diffuse oberflächliche Einträge zum Beispiel an Riegsee und Staffelsee be­ obachtet, was aber natürlich auch andere Ursachen haben kann und dementsprechend untersucht wird.“

Leitungsgold

Trinkwasserschutzgebiete schützen nicht nur unser Trinkwasser, son- dern sind gleichzeitig auch wertvolle Naturräume.

Einhergehend mit der großen Trinkwassermenge, die bei uns gefördert wird, gibt es viele ausgewiesene Wasserschutzgebiete. Dort dürfen angrenzende Flä­chen nur extensiv genutzt werden und es gelten besondere Vorschriften, um die Sauberkeit des Wassers zu wahren. Dabei findet unser gewonnenes Trinkwasser den Weg bis nach München: Rund 20% des gesamten Bedarfs der Landeshauptstadt stammt aus den reichen Grundwasservorkommen des Loisachtals.

Warm-Up

„Besonders Flussbewohner leiden unter den tendenziell steigenden Wassertemperaturen. Das Problem wird durch die Zunahme langanhaltender Trockenphasen erheblich verstärkt. Immer mehr kleine Bäche sind von zeitweili ger Austrocknung betroffen.“

Klimabedingte Wassererwärmung ist auch bei uns im Landkreis ein Thema. Untersuchende Biologen be­stätigen, dass der steigende Temperaturtrend schon jetzt Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften unserer Gewässer hat und bei weiterer Entwicklung zusätzliche ökologische Probleme verursachen wird. So „überschreiten Seen an der Oberfläche inzwi­schen schon im Juni regelmäßig die 20­-Grad-­Marke.“ Im Vergleich zu den Fließgewässern können unsere tiefen alpinen und voralpinen Seen den Wärmetrend derzeit noch kompensieren. Auch, weil tierische See­bewohner gewisse vertikale Ausweichmöglichkeiten haben und sauerstoffreichere, kühlere Wasserschich­ten aufsuchen können. Das ist Fischen in Fließgewäs­sern so nicht möglich. Denn geringere Wassertiefen sowie Querverbauungen im Längsverlauf setzen enge Bewegungsgrenzen. Daher sind vor allem Flussbe­wohner vom messbaren Trend wärmerer Wassertem­peraturen betroffen und ist deren voranschreitende Artenverarmung als langfristige Folge in Sicht.

Speichergeheimnis

Die gigantischen Moorflächen im Loisach- und Ammergebiet sind ein Schatz. Weil sie zum einen große Mengen wertvolles Wasser speichern und zum anderen bei Hochwasser als natürlicher Überflutungs­ puffer dienen. Die umliegenden feuchten Wiesen werden zudem von den Bauern zur Einstreugewin­ nung gemäht und fügen sich damit in den geschlos­ senen landwirtschaftlichen Kreislauf ein. Neben ihrer wertvollen Eigenschaft als Wasserspeicher schaffen Moorgebiete außerdem in Verbindung mit Bachläufen und Flüssen spezifische Lebensbedingungen für ganz besondere Tiere und Pflanzen.